Neues zum Hochwasser(-schutz) Mittersill

Veröffentlichungsdatum04.07.2023Lesedauer3 Minuten
Das Hochwasser vom Juli 2021 brachte die Schutzbauten an ihre Grenzen.

Das Hochwasser vom Juli 2021 brachte die Schutzbauten an ihre Grenzen.

In den vergangenen Monate wurde viel rund um das Thema Hochwasser und Hochwasserschutz umgesetzt. Neben der Projektentwicklung rund um die Rückhaltebereiche in den Tauerntälern wurde insbesondere der Hochwasserschutz in Mittersill - aufgrund der Erfahrungen des Hochwassasser 07/2021 - saniert und optimiert.

Hochwasserereignis 2021

In der Sitzung der Gemeindevertretung am 03.07.2023 konnte ein finaler Bericht zur Hochwasserkatastrophe 2021 abgegeben werden. Das Unwetterereignis im Juli 2021 stellte ein Hochwasser dar, welches in dieser Form die Ereignisse aus den Jahren 2005 und 2014 bei Weitem übertrag und die Hochwasserschutzanlagen der Gemeinde an ihre Grenzen – teilweise sogar über die Grenzen – brachte: der Pegel-Höchststand der ungewohnt langen Hochwasserwelle lag bei ca. 590 cm und die Retentionsräume wurden zur Gänze gefüllt. Berechnungen ergaben, dass es sich bei diesem Ereignis um ein Hochwasser mit einer Wiedereintrittswahrscheinlichkeit von mehr als 300 Jahren (!) – und somit um eine „Restrisiko-Hochwasser“ – handelte.

Im Rahmen des Hochwasserereignisses ergaben sich mehrere Aufgabenblöcke, welche zu bewältigen waren – unter anderem die Sanierung/Verbesserung des Hochwasserschutzes, die Schadensbehebung im Gewerbegebiet-West, die Schadensbehebung an der gemeindeeigenen Infrastruktur und vor allem auch die Abwicklung der Entschädigungszahlungen an die betroffenen Grundeigentümer.

Sanierung Hochwasserschutzanlagen

Unmittelbar nach dem Ereignis wurden gemeinsam mit der Feuerwehr und der Bundeswasserbauverwaltung Maßnahmen ausgearbeitet, welche eine Sanierung der Schutzanlagen sowie die punktuelle Verbesserung der Schutzanlagen beinhalteten. In den vergangenen Monaten wurden somit Verbesserungsmaßnahmen im Gewerbegebiet West (Mauererhöhung, Verschlussbauwerke etc.), im Ortszentrum (Mauererhöhungen Stampferau, Verschlussbauwerk Pinzgaubahn, …) und des Salzachdammes (ab der Rettenbachbrücke Richtung Westen) umgesetzt. Die Finanzierung und Abwicklung dieser Sanierungs- und Verbesserungsmaßnahen erfolgte Großteils über den Wasserverband Salzach Oberpinzgau mit einem Gesamtvolumen von EUR 500.000,00.

Entschädigungszahlungen an die Grundeigentümer

Die Gesamthöhe der direkt ausbezahlten Entschädigungsleistungen an die Begünstigten im Retentionsraum betrug EUR 329.046,06. Zusätzlich wurden für Aufräum- und Wiederherstellungsmaßnahmen, Auszahlungen in Höhe von EUR 98.484,80 direkt an die beauftragten Firmen getätigt. Es ergeht ein großer Dank an alle betroffenen Grundeigentümer – nur durch die Nutzung des Retentionsraumes konnte eine Überflutung des gesamten Zentrums verhindert werden.

Hochwasserschutz in den Tauerntälern

Um zukünftige Hochwasserereignisse verhindern zu können sind sicherlich weitere Schutzmaßnahmen für die gesamte Region erforderlich. In Bezug auf die Rückhaltebecken in den Tauerntälern wird auf einen Informationsabend mit Landesrat Josef Schwaiger, dem Projektleiter Martin Zopp und Expert/innen hingewiesen. Dieser Informationsabend findet am 19.07.2023 um 19:00 Uhr im Nationalparkzentrum Mittersill statt.

Wildbäche und Gefahrenzonen

Auch zum Thema „Wildbäche“ gibt es Neuigkeiten. Die aktuellen Gefahrenzonenpläne in Bezug auf die Wildbäche sind nunmehr im SAGIS abrufbar und können dort eingeblendet werden (siehe Direktlink zum SAGIS-Portal). Die Gefahrenzonenpläne der Bundesflüsse (Salzach, Felberbach) stehen auf der Website des Landes Salzburg zum Download zur Verfügung. [hr]

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