AT-Alert: gezielte Warnungen der Bevölkerung

Veröffentlichungsdatum16.07.2025Lesedauer3 MinutenKategorienBlackout
digitales amt

Vor wenigen Wochen wurde der erste reale AT-Alert an vier Gemeinden im Tennengau und Flachgau geschickt, Anlass war die Rauchbelästigung bei einem Firmen-Großbrand. Zuvor gab es bereits einige Tests. Mit der Warnung, die direkt auf das Handy kommt, werden gezielt jene Personen mit wichtigen Informationen versorgt, die zu diesem Zeitpunkt bei den Handymasten des betroffenen Gebiets eingeloggt sind oder in dieses einfahren. Der AT-Alert einfach erklärt.

AT-Alert ist inzwischen ein wichtiges Instrument, um die Bevölkerung gezielt, direkt und schnell zu warnen. Es gibt verschiedene Stufen des Alerts, die höchste Stufe kann man am Smartphone nicht deaktivieren. Unsere eindeutige Empfehlung ist es aber, alle zu aktivieren. Mit der Direktnachricht kommt nicht nur die Warnung, sondern auch die wichtigsten Anweisungen beziehungsweise Empfehlungen, was man im Ernstfall zu tun hat“, erklärt Markus Kurcz, Leiter des Katastrophenschutzes des Landes Salzburg.

Das kommt mit dem AT-Alert

Bekommt man einen AT-Alert, weil man in der Nähe der betroffenen Region in einen Handymasten eingeloggt ist, dann erhält man folgende Informationen: Für welche Region oder Gemeinden die Warnung gilt, was passiert ist, wie man sich verhalten soll oder muss und dass man gesicherte Informationen und Updates auf der Website des Landes Salzburg bekommt. „Zusätzlich schicken wir auch noch einen Link mit, damit man den Text gleich übersetzen kann, falls dies nötig ist“, erklärt Kurcz. Falls Entwarnung gegeben werden kann, kommt auch diese direkt auf das Smartphone.

Hier noch einmal im Überblick, was in Bezug auf den AT-Alert für jeden und jede wichtig ist:

  • AT-Alert-Aussendungen sind behördliche Alarme, Warnungen oder Informationen.
  • Die Aussendungen kommen direkt auf das Smartphone, die höchste Warnstufe kann man nicht deaktivieren.
  • Es wird empfohlen, auch alle anderen Warnstufen zu aktivieren. Erklärung im Info-Video auf Salzburg ON.
  • Die Warnung erhält man, wenn man sie aktiviert hat und in der entsprechenden Region bei einem Handymasten eingeloggt ist. Auch die Entwarnung bekommt man auf diese Art.

Gezielte Warnung

Die Vorteile von AT-Alert liegen auf der Hand, Markus Kurcz fasst sie zusammen: „Das System ist schnell, direkt und warnt nur jene Menschen, die es auch betrifft, Mobilfunknetz bedingte Unschärfen ausgenommen. Warum sollten wir zum Beispiel bei einem Großbrand mit giftigen Dämpfen im Flachgau die Pinzgauerinnen und Pinzgauer warnen? Ähnliches gilt bei lokalen Unwettern und Überflutungen oder Sturmereignissen.“

Ob, wo und wann ein AT-Alert ausgelöst wird, das entscheiden in der Realität reale Menschen, nämlich die Mitarbeiter*innen der Bezirkshauptmannschaften und auch des Katastrophenschutzes des Landes. „Wir schulen hier sehr intensiv und regelmäßig, denn diese Aufgabe bedeutet eine große Verantwortung. Mit viel Erfahrung und Feingefühl muss man trotz des einhergehenden Zeitdruckes wissen, was ein AT-Alert bedeutet, nämlich für die Menschen im Alltag. Daher üben wir auch das Abarbeiten verschiedener Abläufe von Gefahrensituationen verschiedener Intensität“, erklärt Markus Kurcz.

AMAS-Expertenrunde

Geht es um vorhersehbare Gefahren, wie zum Beispiel Unwetter, Stürme oder Hochwasser, ist das AMAS-Netzwerk die wichtigste Basis. Die Expert*innen beraten sich zwei Mal wöchentlich und beurteilen mögliche Szenarien. Gemeinsam kann so frühzeitig erkannt werden, ob beispielsweise große Muren- oder Lawinenabgänge, Stürme und Hochwasser drohen oder bevorstehen könnten. Zeichnet sich eine kritische Entwicklung wie beispielsweise ein Unwetter ab, stimmt sich das Netzwerk täglich oder gar mehrmals täglich ab, um rechtzeitig einerseits die Bevölkerung zu warnen und andererseits operative Einsatzmaßnahmen zu setzen. Diese Informationen bilden auch eine wesentliche Entscheidungsgrundlage für den Krisenstab der Stadtgemeinde Mittersill, welcher im Falle einer Notsituation unmittelbar aktiviert wird.

Video: So funktioniert AT-Alert

Textquelle: Bericht des Landes Salzburg (LMZ; 16.07.2025)