
Aktuelle Informationen zum Hochwasserschutzprojekt für den Oberpinzgau.
© Land Salzburg/Franz Wieser
Die Stadtgemeinde Mittersill informiert über den Fortschritt des Projekts zur Erweiterung des Hochwasserschutzes im Oberpinzgau, welches aufgrund der immer häufiger auftretenden Hochwasserereignisse dringend erforderlich ist.
Hintergrund und Zielsetzung
In den letzten Jahrzehnten wurde im Salzachtal bereits umfangreich in den Hochwasserschutz investiert, um ein 100-jährliches Hochwasserereignis bewältigen zu können. Doch die Ereignisse der letzten Jahre und der fortschreitende Klimawandel machen deutlich, dass weitere Schutzmaßnahmen erforderlich sind.
Das Hochwasserschutzkonzept sieht vor, zusätzliche Rückhaltemaßnahmen in den Tauerntälern umzusetzen, um die Hochwasserwelle der Salzach-Zubringer zu dämpfen. Dadurch soll die Sicherheit für die Bevölkerung langfristig erhöht werden. Zwischenzeitlich wurde in den Jahren 2022 bis 2024 der Hochwasserschutz im Salzachtal (Neukirchen bis Niedernsill) weiter ausgebaut, sodass ein Ereignis wie im Sommer 2021 zukünftig wahrscheinlich ohne größere Schäden, jedoch ohne jegliche Reserven, zu bewältigen ist.
Aktuelle Planungen und Maßnahmen
Im ursprünglichen Konzept wurden sieben Rückhaltebecken in den Tauerntälern angedacht. Im Frühjahr 2024 wurde die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) in Zürich beauftragt, die vorhandenen Planungen zu analysieren, Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen sowie allfällige Alternativen oder Varianten zu überprüfen. Der Entwurf des ETH-Berichts liegt vor und gibt - kurz zusammengefasst - folgendes wieder:
- Die in den bisherigen Planungen gewählten hydrologischen Ansätze wie Abflüsse, Bemessungsereignis, Einflüsse des Klimawandels etc. werden vollinhaltlich bestätigt.
- Für den weiteren Ausbau des Hochwasserschutzes wird eine Kombination aus örtlichen Verbesserungen, zusätzlichem Rückhalt im Salzachtal sowie Maßnahmen in den Tauerntälern empfohlen.
- Der Überlastfall ist zu analysieren und zu berücksichtigen.
Mittlerweile wurden auch weitere zahlreiche Varianten bzw. Variantenkombinationen berechnet und analysiert, wobei nach derzeitigem Wissensstand folgende Maßnahmen als Bestvariante identifiziert wurden:
- Örtliche Verbesserungen im Salzachtal in Kombination mit dem Wiederaufbau der Krimmler Bahn
- Zusätzliche Retentionsräume im Salzachtal in Hollersbach und Neukirchen
- Zusätzlicher Rückhalt im Achental und Habachtal
- zusätzliche Retention im Hintersee
Ebenso wird derzeit geprüft, ob beim Hochwasserschutz in Mittersill weitere Verbesserungen sinnvoll machbar sind. Alle anderen Maßnahmen, welche bereits vorgestellt wurden, werden derzeit zurückgestellt.
Nächste Schritte
Aktuell werden die Standorte Habachtal, Achental, Sulzau und Hollersbach zur wasserrechtlichen und nationalparkrechtlichen Bewilligung vorbereitet, das Projekt Hinteresee wurde bereits eingereicht. Die Maßnahmen im Salzachtal haben grundsätzlich Priorität und das Projekt am Hintersee reduziert die Hochwassergefahr für Mittersill von Seiten der Felberache erheblich. Ziel ist es, die Projekte Hintersee und Hollersbach Talboden im Jahr 2025 rechtskräftig bewilligen zu lassen und 2026 mit der Umsetzung zu beginnen.
Die Stadtgemeinde Mittersill wird ihre Bürger*innen weiterhin über den Fortschritt des Gesamtprojektes informieren. Für weiterführende und laufend aktualisierte Informationen steht die Website des Wasserverbands Salzach Oberpinzgau zur Verfügung.
Textquelle: Wasserverband Salzach Oberpinzgau