kurzgefasste Geschichte Mittersills

  • um 1060:
    Burk, Felben und Klausen erste Siedlungen im Raume Mittersills nach der bayrischen Landnahme. Oberhalb Burks stand die älteste Mittersiller Burg, wahrscheinlich eine Palisadenfestung.
  • um 1150:
    Erbauung der Burg Mittersill, eine Gründung der Grafen von Mittersill (Lechsgemünd), der Lehensherren des Oberpinzgaues von Krimml bis zur Walcher Einöde sowie Erbauung des Felberturmes durch die Herren von Velben.
  • 1228:
    Der Oberpinzgau fällt an das Erzstift Salzburg. Die Burg Mittersill wird der Sitz des erzbischöflichen Pflegamtes.
  • 1292:
    Gebhart von Velben wird mit der Burg Mittersill und dem Landesgericht belehnt, sein Nachkomme Heinrich von Velben ist Marschall und Burggraf ze Mitersel.
  • 1308:
    Erste urkundliche Erwähnung  als „Markt“ in einer Urkunde der Herren von Velben. Mittersill dürfte jedoch schon vor 1300 Marktrechte besessen haben. Der Markt war im Mittelalter ein wichtiger Handels- und Umschlagplatz (Reger Saumhandel vor allem mit Wein und Salz über den Felbertauern).
  • 1423:
    Der Felberturm kommt nach dem Aussterben der Velber an das Erzstift Salzburg. Er wird ab 1480 erzbischöflicher Getreidekasten.
  • 1454:
    Mittersill hat bereits eine Schule. In der Chronik wird ein Mann namens Sigel als „Schuelmaister zu Velm“ genannt.
  • 1525/26:
    Bauernkriege: Die aufständischen Bauern brandschatzen und plündern die Burg. Nach der Niederwerfung des Aufstandes wird das Schloss Mittersill geringfügig verändert wieder instand gesetzt.
  • 1635:
    Die Pest wütet im Markt, viele Tote sind zu beklagen. Nur der Sonnberg bleibt von der Epidemie verschont.
  • 1746:
    Großer Marktbrand, dem fast der ganze Markt zum Opfer fällt. Auch die alte, wahrscheinlich im gotischen Stil erbaute Pfarrkirche wird schwer in Mitleidenschaft gezogen.
  • 1747-1754:
    Pfarrkirche, Bräurup und Oberbräu werden auf leicht erhöhter Stelle neu errichtet, der Markt entwickelt sich nach Süden hin. An der Stelle der alten Leonhard-Kirche wird die  Annakirche erbaut.
  • 1800-1809:
    Franzosenkriege. Die Pinzgauer Schützen- und Landsturmkompanien kämpfen vor allem am Pass Strub bei Lofer mit den Tirolern gegen die Franzosen. Der Felberturm dient als Waffen- und Proviantmagazin, die Umgebung als Exerzierplatz
  • 1816:
    Salzburg kommt endgültig zu Österreich. 
  • 1835-1842:
    Iganz Ritter von Kürsinger, einer der bedeutendsten Pfleger in Mittersill, betreibt energisch den Bau des Salzachdammes zwischen Mittersill und Hollersbach (Kürsingerdamm), um den Markt einigermaßen vor den ewigen Überschwemmungen durch die Salzach zu schützen. Wohl kaum ein Ort unserer Heimat hatte so unter Wasserkatastrophen zu leiden wie der tief gelegene Markt Mittersill. Sie trugen ihm den Namen „Venedig des Pinzgaues“ ein.
  • 1850:
    Auflassung des Pflegamtes Mittersill und Zusammenlegung mit der neu errichteten k. k. Bezirkshauptmannschaft Zell am See. Von 1883 bis 2005 hat das Bezirksgericht Mittersill seinen Sitz im neuerbauten Gebäude im Markt.
  • 1898:
    Einweihung der „Pinzgauer“ Lokalbahn Zell am See – Krimml.
  • 1914-1918/1939-1945:
    In den beiden Weltkriegen werden 1104 Mittersiller zu den Waffen gerufen, 148 Gefallene und 45 Vermisste sind zu verzeichnen.
  • 1936: 
    Zusammenlegung von Land- und Marktgemeinde zur gemeinsamen Kommune Markt Mittersill
  • 1967:
    Eröffnung der Felbertauernstraße. Mittersill ist dadurch wieder ein wichtiger Kreuzungspunkt im Nord-Süd- und Ost-West-Verkehr. Entlang der Straße wird auch die Transalpine Ölleitung von Triest nach Ingolstadt errichtet.

Mittersill entwickelt sich in den letzten 50 Jahren zum Wirtschaftszentrum (Blizzard, Fahnen-Gärtner, Bauunternehmen) und zum Schulzentrum (Volks- und Hauptschule, Polytechnische Schule und Bundes-Oberstufenrealgymnasium). Durch die Errichtung des Nationalparkzentrums wird Mittersill „Nationalparkhauptstadt“.

  • 2008:
    Mittersill wird nach der Abstimmung durch die Bevölkerung von der Landesregierung zur „Stadt“ erhoben.

Link: Stadtarchiv Mittersill