Am 09. Juni trafen sich zwölf Frauen und sieben Kinder aus Palästina, Persien, Syrien und Mittersill zu einer Stadtführung mit dem ehemaligen Stadtarchivar OSR Hannes Wartbichler am Stadtplatz. Diese Tour wurde von Stadträtin Susanne Hirschbichler im Rahmen des Projektes "Frauentankstelle" organisiert.
Besonders die fürchterlichen Ausmaße der großen Katastrophen in der damaligen Marktgemeinde - von Überflutungen bis hin zu den verheerenden Bränden - erstaunten die Frauen, welche aus Kriegsgebieten zu uns gekommen sind. Und bei all den Katastrophen war man sich einig: wichtig war und ist, dass die Bevölkerung mit all ihrer Kraft die Häuser und Betriebe wieder aufgebaut hat, um in ihrer Heimat ein zufriedenes und wertvolles Leben vorzufinden.
Interessiert folgte die kleine Gruppe dem Stadtführer vom Rathaus beginnend über die Kindergärten und Schulen entlang des Bürgerkanals und der Salzach zum Seniorenheim Mittersill. Dort wurden die Frauen und Kinder herzlich von Heimleiter Herbert Neumayr willkommen geheißen.
Bedanken möchte sich StR Hirschbichler besonders bei Alaa, welche die spannenden Informationen für die Frauen hervorragend übersetzt hat. Auch ein Dankeschön gebührt OSR Hannes Wartbichler, der einfühlsam, humorvoll und höchst interessant die Gruppe durch Mittersill geführt hat. Die Frauentankstelle möchten mit ihren Veranstaltungen den Frauen und Kindern die Möglichkeit bieten in Kontakt mit Mittersillerinnen zu kommen und die Landessprache auszuprobieren und verbessern. Außerdem lernen wir immer wieder neue Dinge voneinander und sind gefordert unsere Mitmenschen so zu sehen, wie wir sie erleben und wahrnehmen.
Projekt "Frauentankstelle"
Die Frauentankstelle möchte Möglichkeiten anbieten, damit sich Frauen aus verschiedensten Ländern und Kulturen treffen, um um folgende Ziele zu erreichen:
- Schaffung einer Anlaufstelle zur Stärkung von Frauen in den jeweiligen Lebenssituationen
- Hilfe zur Selbsthilfe
- Aufzeigen von Lösungsstrategien und Vermittlung der Angebote von vorhandenen Beratungsstellen und Bildungseinrichtungen in der Region
- Bessere Kontaktpflege aller Gruppierungen und Kulturen, welche bei uns leben
- Gegenseitiges Kennen- und "Voneinander Lernen"
Alle Frauen aus der Region sind eingeladen, die kostenlosen Veranstaltungen, Treffen, Gespräche, Workshops und kreativen Angebote zu besuchen. Zum Ausloten der tatsächlichen Bedürfnisse wurde ein Arbeitsgruppe gegründet, welche aus Frauen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Alters und Berufsbereichen besteht. Das Projekt begann 2016 in Form eines dreijährigen Leader-Projekts und wurde nach Ende der COVID19-Pandemie im Jahr 2022 wieder aktiviert.
Text: StR Susanne Hirschbichler (Projektleitung "Frauentankstelle")