Wiederaufbau der Pinzgaubahn startet im April

Veröffentlichungsdatum28.01.2023Lesedauer3 Minuten
Start des Wiederaufbaus von Niedernsill bis Mittersill im April 2023.

Start des Wiederaufbaus von Niedernsill bis Mittersill im April 2023.

Beim verheerenden Hochwasser im Juli 2021 und den darauf folgenden Murenabgängen wurden große Abschnitte der Pinzgauer Lokalbahn zerstört. Nach intensiven Planungen und Verhandlungen startet im April der Wiederaufbau der wichtigen Lebensader für ca. 40.000 Menschen. Rund zwölf Millionen Euro kostet der erste Abschnitt von Niedernsill bis Mittersill, der im Herbst fertig sein soll. 

Derzeit fährt die Pinzgauer Lokalbahn von Zell am See bis Niedernsill, dann heißt es umsteigen auf Busse. Das soll sich bis Herbst 2023 ändern, wenn die Züge wieder bis Mittersill fahren. Der Endausbau soll bis Krimml führen, auch die Elektrifizierung ist ein Ziel. Dieses Mal wird die Trasse mit technischen Innovationen bestmöglich hochwassersicher gemacht, denn „die Pinzgauer Lokalbahn ist eine wichtige Lebensader für die gesamte Region. Zirka eine Million Passagiere pro Jahr zählten wir vor der Zerstörung durch das Hochwasser 2021“, so Landesrat Stefan Schnöll.

Bekenntnis zur Pinzgauer Lokalbahn

„Das Land Salzburg hat sich klar zum Erhalt dieser Bahnverbindung bekannt. Wir verfolgen drei Hauptziele: Erstens soll die Strecke hochwassersicherer werden, um längere Ausfälle zu vermeiden und nicht alle paar Jahre wieder alles aufs Neue aufbauen zu müssen. Zweitens geht der Wiederaufbau einher mit noch besserem Hochwasserschutz für den Oberpinzgau. Und drittens möchten wir bis nach Krimml fahren und die Bahn elektrifizieren“, fassen Verkehrslandesrat Stefan Schnöll und Landesrat Josef Schwaiger (Hochwasserschutz) zusammen.

Eckpunkte zum Wiederaufbau

  • Erster Bauabschnitt von Niedernsill bis Mittersill, fertig im Herbst 2023 um rund zwölf Millionen Euro.
  • Anschließend geht es dann bis Hollersbach und Krimml weiter
  • Elektrifizierung der Pinzgauer Lokalbahn nach dem Wiederaufbau
  • Hochwassersicherer Wiederaufbau (100-jährliches Hochwasser) durch zum Beispiel Anheben der Trasse oder auch einer ähnlichen Bauweise wie bei einer Straßenbahn mit Asphalt, um eine Unterspülung der Gleise zu vermeiden.
  • Begleitmaßnahmen durch Verbesserung der Infrastruktur zum Beispiel bei den Bahnhöfen
  • Wo es möglich ist, Entschärfung der Bahnübergänge und damit mehr Sicherheit

Technische Details der Umsetzung

Die neue Trasse wird nach Möglichkeit abschnittsweise um rund einen Meter angehoben. „Hundertjährliche Hochwasser sollten für diese Bereiche in Zukunft kein Problem mehr darstellen, die Gleise werden auf langen Abschnitten bei Hochwasser dann nicht mehr überspült. Damit wollen wir vermeiden, dass wir alle paar Jahre wieder vor dem selben Problem stehen“, informiert Philipp Weis (Referatsleiter für öffentlichen Verkehr, Land Salzburg ).

Entlang der Trasse der Lokalbahn gibt es riesige Retentionsflächen, die bei extremem Niederschlag das Hochwasser zurückhalten. Zwischen Niedernsill und Uttendorf gibt es vier Bereiche, wo das Wasser über den Bahndamm in die Rückhaltebereiche fließen kann. „Dort liegen die Gleise künftig auf einer asphaltierten Straße, wie bei einer Straßenbahn. So fließt das Wasser über den Bahndamm, kann diesen nicht mehr wegspülen und es wird auch weniger feiner Sand oder Schotter in die Wiesen der Landwirte geschwemmt. Die Schäden für die Bahn und die Anrainer sind so in Zukunft deutlich geringer und die Betriebsunterbrechungen wesentlich kürzer“, so der Projektleiter. [LK_230127_30 (mw/ap)]

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