Gemeindeverwaltung: Evaluierungsprozess mit einem „Blick von außen“

Veröffentlichungsdatum17.12.2023Lesedauer3 Minuten
Rathaus Mittersill

Rathaus Mittersill

Die Mittersiller Gemeindeverwaltung hat sich in den vergangenen Monaten einer Organisationsanalyse durch das Zentrum für Verwaltungsforschung (KDZ), Wien, unterzogen.

Der Zweck dieser Analyse lag darin, durch einen Blick von außen die bestehenden Strukturen in der Gemeindeverwaltung inklusive deren Aufgaben zu evaluieren und Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten. Dabei konnte festgestellt werden, dass die „… Mittersiller Stadtverwaltung eine sehr professionell handelnde und überlegt etablierte Organisation mit breitem Leistungsspektrum und weitgehend effizienten Prozessen ist.“ Zudem wurde festgehalten, dass „… die Kernverwaltung (Innendienst) eine auffallend schlanke Struktur mit einer Vielzahl von Aufgaben aufweist.“ Auch das interne organisatorische Regelwerk wird weitestgehend als vorbildlich beschrieben.

Einzelne konkrete Handlungsempfehlungen betreffen die Schaffung eines eigenen Referates für den Fachbereich Infrastruktur sowie die Zentralisation der Aufgaben der Gebäudeverwaltung. Bei der Analyse der Arbeitsabläufe wurde vorgeschlagen, die nachgeordneten Dienststellen (beispielsweise Stadtbauhof, Gebäudeverwaltung etc.) in die digitalen Prozesse (z.B. elektronischer Akt) noch besser einzubinden.

Organisation der wirtschaftlichen Gemeindebetriebe

Ein weiterer Teil der Organisationsanalyse befasste sich mit der optimalen gesellschaftsrechtlichen Organisation der wirtschaftlichen Betriebe der Gemeinde wie beispielsweise dem Trinkwasserkraftwerk, der Stromproduktion über die Photovoltaikanlagen, der Wasserversorgung oder der Eingliederung der Biowärme Mittersill GmbH. Letztlich steht dahinter die Frage, ob die Gründung einer „Stadtwerke GmbH“ sinnvoll ist. Nach Abwägung der Vorteile und der Nachteile ist das KDZ zum Schluss gekommen, dass der Aufbau einer umfassenden „Stadtwerke GmbH“ erhebliche Risiken (v.a. Haftungen) für die Stadtgemeinde mit sich bringen würde und deshalb nicht empfohlen wird.

Neues Referat ab dem Jahr 2024

Aufgrund der Handlungsempfehlungen des KDZ wird mit Beginn des Jahres 2024 ein neues Referat in der örtlichen Gemeindeverwaltung gebildet, welches die Bezeichnung “Allgemeine Verwaltung und kommunale Infrastruktur” tragen wird. Neben den gesamten Infrastrukturangelegenheiten werden in diesem Referat auch die hoheitsrechtlichen Angelegenheiten in Bezug auf die Infrastruktur - wie zum Beispiel die Bewilligung von Baustellen auf der Straße, Erstellung von straßenpolizeilichen Verordnungen, Genehmigung von Veranstaltungen etc. - erledigt. Darüber hinaus wird dieses Referat sich auch für den Katastrophenschutz und damit unter anderem für alle Agenden rund um den Hochwassereinsatz-/schutz, Katastropheneinsatz (Unwetter, Pandemie, ...) und Zivilschutz (Blackout-Vorsorge, Prävention, ...) verantwortlich zeichnen. Durch den Stadtrat wurde in der Sitzung vom 20.11.2023 Herr Harald Rainer als Leiter des Referates bestellt.

Bürgerservice und Online-Services

Die neue Gliederungsstruktur der Stadtverwaltung gilt mit dem neuen Jahr und dementsprechend wird die Website nach Weihnachten dahingehend angepasst und aktualisiert. Für den/die Bürger/in soll es zukünftig noch einfacher sein, Informationen und Leistungen von den zuständigen Sachbearbeiter/innen zu erhalten. Da auch auf Gemeindeebene die digitalen Prozesse - insbesondere zum Austausch mit den Bürger/innen - nicht mehr wegzudenken sind (Stichwort "ID-Austria"), verweisen wir auf die Möglichkeiten der Online-Anträge und die Kontaktaufnahme mit den Mitarbeiter/innen der Verwaltung auf elektronischem Wege. Persönlich sind die Sachbearbeiter/innen während der Amtszeiten erreichbar, wobei empfohlen wird, für direkte Gespräche vorab eine Terminvereinbarung vorzunehmen. Dies hat den Vorteil, dass für den/die Bürger/in keine Wartezeiten entstehen und sich der/die Sachbearbeiter/in bereits auf die Fragestellungen vorbereiten kann und somit effiziente Auskünfte erteilt werden können.

Alles in Allem weist der Bericht des Zentrums für Verwaltungsforschung darauf hin, dass die Gemeindeverwaltung sehr gut aufgestellt ist und ihre Aufgaben effizient und engagiert abgearbeitet werden. Dafür gebührt den Mitarbeitern ein herzliches Danke!

weiterführende Informationen: